STRouX


Form der Beschränkung

Form der Begegnung

Werden & Vergehen

Der Projektraum STRouX wird sich im ersten Drittel des Jahres dem Werden und Vergehen

zuwenden.

Ramona Taterra wird fragen „Seid ihr noch da?“ und Carlos Sfeir Vottero lässt „Halfblood Links“

wachsen.


Unsere Jetzt ist tautologisch geworden. Wir leben in einer Zukunft mit alten Ideen und können

nicht im Ansatz die Komplexität erfassen. Nicht, dass es je so war, aber die Idee, da ist jemand

mit einem großen Hammer, der macht den Donner, war doch sehr eingängig. Vielleicht auch

noch ein Telefon mit Schnur oder die Idee der Familie. Kirche Kind Kegel. Klar und einfach.

Nicht gut, aber klar abgesteckt. Weder begreifen wir, wie Mutter Erde „funktioniert“ noch wie

sehr wir ihr Schaden. Sie wäre ohne uns besser dran. Aber nun sind wir hier. Und seit jeher auf

der Suche. Nicht unbedingt so was großes wie nach dem Sinn, sondern einfach nur ein

staunend hingerissenes „Wow, wie geht das“?

Mit der “Ambivalenz der Moderne“ haben sich die Eindeutigkeiten aufgelöst. Eine Sehnsucht

nach neuer Klarheit, nach Eindeutigkeiten und nach Identität taucht auf. Zum ersten Mal seit

Generationenkonflikten gedenken, sehnt sich nun auch die Jugend in die Gute Alte Zeit zurück.

Zukunftseuphorie ausgeschlossen.

Das iPhone hat 160 000x mehr Rechenleistung als damals die Apollo 11. und wo fliegen wir

damit hin? Ins Candy Land?


Wir müssen wieder langsamer werden. Wir müssen dem Wachsen wieder zuschauen können.

Überhaupt hinschauen. Diese Sätze sind so aktuell und so unfassbar alt. Die Kunst gab seit

jeher der Gesellschaft ein Abbild, ein Fingerzeig, ein Schauhin. Eskapismus und Lehre.

Carlos Sfeir Vottero lädt uns ein seiner kristallineren Struktur beim Wachsen beizuwohnen. Am

5.Mai wenn um 19:34 Uhr der Full Flower Moon hell das Firmament erleuchtet wird er seine

Kristalle ernten und damit das Wachsen beenden.

Carlos Sfeir Vottero: Eslabones Mestizos - Halfblood Links

We have been mining lost sparkles,

mining them back to high salty seas,

healing teared bronze skins.

We have been mining,

mining back the mineral bodies,

the ground of our land.

We have been mining,

mining deep into ourselves;

looking to inherit in a different way

what hold us back from reconstituting ourselves


Zeitgleich wird Ramona Taterra fragen „Seid ihr noch da?“


Ramona Taterra: Seid ihr noch da?

Derzeit vollzieht sich weltweit ein Artensterben unvorstellbaren Ausmaßes. Auf der Roten Liste

der IUCN sind momentan ca. 28.000 bedrohte Spezien verzeichnet. Viele der aussterbenden

Spezien verschwinden unbemerkt. Während der Ausstellungsdauer vom 05.Mai – 07. Juli 2023

präsentiert Ramona Taterra einen exemplarischen Ausschnitt aus Einträgen der Roten Liste.

Diese Auswahl wird kontinuierlich in einem wöchentlichen Intervall erweitert, indem neue

Arbeiten ¬– Zeichnungen, Drucke und kleine Objekte¬ – dazugefügt werden. Im Laufe der Zeit

werden sich die ausgestellten Werke gegenseitig überlagern und verdecken.

Während der Ausstellungszeit wird die Künstlerin Ramona Taterra jeden Sonntag um 15:00 Uhr

ein neues Exemplar hinzufügen und damit auch ein zugvoriges die Sichtbarkeit nehmen.